- Aushärtung
- Härten
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Aushärtung,1) Kunststoffe: die Überführung härtbarer Harze oder Kunststoffmassen in den weitgehend oder ganz vernetzten Endzustand, der für die Güte der gehärteten Produkte bestimmend ist.2) Metallkunde: Ausscheidungshärtung, eine v. a. bei Stählen, Aluminium- und Kupferlegierungen sowie warmfesten Superlegierungen angewendete Wärmebehandlung zur Erhöhung der Härte und Festigkeit. Sie kann bei Mischkristallen vorgenommen werden, die eine mit sinkender Temperatur abnehmende Löslichkeit für das zugesetzte Element besitzen (Zustandsdiagramm). Die Aushärtung beginnt mit einem Lösungsglühen im Bereich völliger Löslichkeit des Mischkristalls für das Legierungselement. Durch anschließendes rasches Abkühlen (Abschrecken) wird die Ausscheidung dieses Zusatzelementes unterdrückt; der Mischkristall ist nun bei Raumtemperatur übersättigt. Es folgt das Lagern bei Raumtemperatur oder leicht erhöhten Temperaturen (Auslagern), dabei setzt die Ausscheidung des Legierungselements ein und die Härte steigt (Kaltaushärtung). Bei höheren Temperaturen scheidet sich eine zweite Kristallart ab (Warmaushärtung), die zwar ebenfalls eine Zunahme der Festigkeit verursachen kann, aber meist die Korrosionsbeständigkeit der Legierungen beeinträchtigt. - Die Aushärtung ist von A. Wilm 1906 an Aluminium-Kupfer-Legierungen entdeckt worden.* * *
Aus|här|tung, die; -, -en: das Aushärten: In der Industrie dienen Strahlenquellen zur schnellen A. von Lacken (MM 23. 8. 71, 3).
Universal-Lexikon. 2012.